Vollständige Exchange 2010 Hochverfügbarkeit

  • Hallo zusammen,


    ich habe ein Verständnisproblem mit Exchange 2010 und Hochverfügbarkeit (nach ca. zwei Stunden Recherche habe ich immer noch nicht wirklich alle Fragen die ich habe beantworten können).


    - Wie mache ich den Exchange 2010 Server wirklich hochverfügbar?


    Ich möchte ein zwei Server DAG realisieren (Hyper-V). Dazu habe ich zwei Exchange Server mit (jeweils) den Rollen Mailbox, Hub Transport und CAS.


    Ich richte dazu ein DAG ein, Server 1 spiegelt seine Datenbank auf Server 2 und umgekehrt.
    Jetzt muss ich noch ein Network Load Balancing für die CAS Funktione einrichten (weil wenn diese bei Server 1 wegbricht soll ja Server 2 einspringen).


    Frage: Lässt sich das so realisieren, wenn ich auf beiden Servern alle Rollen (Mail, HT, CAS) bereitstelle?
    Wie richte ich dann ein NLB für die CAS Funktion ein (mit Windows Server Cluster)? Oder muss ich die CAS- und HT Funktion auf einem Standalone Server bereitstellen, so dass ich dann vier Server betreiben muss?


    Ich hoffe mir kann jemand helfen.


    Vielen Dank und viele Grüße
    Pin

  • Hallo,


    in zwei Stunden planst Du auch keinen kompletten Exchangecluster.


    Bei mit es so, dass ich die Exchangen auf 4 Server verteilt habe. Auf 2 ist die MBX Rolle installiert. Beide befinden sich in einem DAG. Ein Server ist immer der aktive Knoten und der andere repliziert, sprich hat immer "gespiegelte" DB. Fällt der erste aus, übernimmt der zweite MBX automatisch (vorausgesetzt Du hast Dein Witness günstig gelegt).
    Die anderen beiden Exchangeserver haben die Rollen CAS/HUB. Ich habe lange versucht die beiden Kisten mit dem Microsoft NLB zum laufen zu bringen und habe es dann irgendwann aufgegeben. Hier kommt es stark darauf an welche Switche Du einsetzt. Da ich alles von Extreme Networks habe und die mir keine Lösung präsentieren konnten habe ich am Ende 2 Loadbalancer der Firma Kemp verbaut. (2 um einen single Point of Failture zu verhindern)(einer online und einer hot standby).


    So hast Du Deine Umgebung bestmöglichst Hochverfügbar. Allerdings steckt da richtig viel Knowhow dahinter...also entweder organisierst Du Dir eine Beraterfirma oder gehst vorher mal in eine ordentliche Schulung über die Materie. Dann kannst Du auch beruhigt Dein Projekt starten!


    MFG
    Der Eisenmann


    P.S.: Natürlich könntest Du auch CS/HUB/MBX auf ein Blech installieren. Allerdings hast Du für die CAS/HUBs eh keine abgehobenen Hardwareanforderungen...so sind die Mehrkosten gering und der Nutzen einer getrennten Installation enorm.

    Hauptsache die Post kommt an...


    MCITP Enterprise Messaging Administrator 2010
    MCSA Windows Server 2008
    Exchange 2016 Administering
    Exchange 2016 Designing and Deploying
    Advanced Exchange 2016 Administration
    Barracuda Message Archiver Certified Engineer
    Kemp Loadmaster Administrator

    • Offizieller Beitrag

    Moin,


    das ist eine Frage, die man wirklich nicht umfassend in einem Forum beantworten kann.


    NLB auf Cluster geht z.B. Beispiel nicht, das müssten dann vier Server sein oder eine dedizierter LB.


    Anderseits hast Du aber auch virtualisiert, da könnte man eventuell mit der Virtualisierung arbeiten.


    Und ganz am Ende sollte eine Aufwand-/Nutzen-Analyse stehen: Was nützt es mir, wenn zwar Exchange hochverfügbar ist, ich dafür aber Single-Point-of-Failures in anderen Bereichen haben, z.B. DC, DNS, DHCP, Netzwerk, Switche, Router, Stromversorgung, Internetanbindung, usw. usf.

  • vielen Dank schon Mal für eure Hilfe.


    Zugegeben, es waren schon ein paar mehr Stunden die ich mit dem Thema verbracht habe.


    eisenmann und Norbert:



    Wenn ich euch richtig verstehe, kann ich das dann wie folgt realsieren (natürlich werde ich mich hier noch richtig einarbeiten):


    Ich richtige zwei Exchange Server ein, beide haben jeweils die HT;CAS und MBX Rolle installiert.
    Beide Server replizieren ihre DBs über die DAG Funktion.


    Dann setze ich noch einen (redundanten) Hardwareloadbalancer ein (beispielsweise von Fa. Kemp) um die CAS/HT Funktion hochverfügbar zu machen.


    Falls das alles soweit richtig ist, dann habt ihr mir schon sehr weitergeholfen?!


    Eine kleine Frage sei bitte noch erlaubt bzgl. dem Loadbalancer: Ist das eine Active/Passive Lösung? D.h. der Loadbalancer (von Kemp z.B.) prüft "Node1", ist dieser verfügbar, falls hier kein "Signal" mehr zum Node1 verfügbar ist, wird dann automatisch zum Node 2 geswitcht?


    Vielen Dank für Hilfe.


    Grüße
    PIN

  • Hallo,


    ja wenn Du nur 2 "Bleche" verwenden willst ist das mit 2 CAS/HUB/MBXen eine Lösung. Vornedran ein Loadbalancer...oder am besten 2 für HA.


    Die Kemp Loadmaster sind active/Passive. Der aktive Knoten wickelt alles ab...sobald dieser weg ist (z.B. Stromausfall, Hardwaredefekt usw.) übernimmt der passive Knoten automatisch und wird Master.
    Clients mit aktiviertem Cachemodus kriegen davon meist nicht mal was mit...


    Je nach Useranzahl empfehle ich immer 4 Server und damit die Aufteilung in MBX und CAS/HUB. Über welche Useranzahl sprechen wir denn überhaupt?
    Weiterhin...hast Du ein ausreichendes Budget? Gerade die Loadmaster und die benötigten Exchange und Windows Enterpriselizenzen (brauchst Du für DAG) gehen richtig ins Geld...


    MFG
    Der Eisenmann

    Hauptsache die Post kommt an...


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    • Offizieller Beitrag
    Zitat


    eisenmann schrieb:


    Weiterhin...hast Du ein ausreichendes Budget?



    Bei vollständiger HA, sollte man davon eigentlich ausgehen. ;) Aber das wollen viele ja leider nicht wahrhaben.


    Zitat

    Gerade die Loadmaster und die benötigten Exchange und Windows Enterpriselizenzen (brauchst Du für DAG) gehen richtig ins Geld...


    er kann ja auch auf Windows 2012 warten, dann wirds billiger. ;)


    Bye
    Norbert

  • Hi,


    wieso wirds dann billiger? Haben die ein anderes Lizensierungsmodell? Hab ich noch gar nicht gesehen?!?!


    MFG
    Der Eisenmann

    Hauptsache die Post kommt an...


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