Hallo rziwin,
der entscheidende Vorteil bei einem CCR Cluster ist, dass er innerhalb den Resource Groups OHNE Diskabhängigkeit auskommt. Jeder Node jat seinen eigenen, replizierten Datenstamm. Das funktioniert nur dann konsistent, wenn man kein Quorum (im Sinne von einem gemeinsamen Datentopf) einsetzt. Stattdessen setzt man den Cluster als Majority Node Set (MNS) Cluster suf. Dieser braucht den Fileshare Witness dann (und nur dann) wenn sich die beiden Nodes nicht mehr "sehen". Ein Mehrheitsbeschluss unter den Nodes, ob ein Node aktiv werden (bleiben) darf ist nur gegeben, wenn es die zeugende Instanz gibt, das Fileshare Witness (FSW). Ansonsten kommt es zu dem von Dir beschriebenen Umstand.
Das FSW legt man in der Regel auf einen HT Server. Dessen Platzierung sollte man sich bei der Implementation genau überlegen: Hängen etwa der passive Node und das FSW an nur einem Switch und der Switch raucht ab, sieht der active Node weder den einen noch den anderen - folglich muss er seine Dienste einstellen. Vorausgesetzt, die Nodes können sich auch nicht mehr über die private NICs sehen.
Es gibt hier allerlei Modelle. Sehr robust ist auch den FSW in einer dritten Site zu platzieren. Auch lässt sich das FSW auf einem anderen HT Server im anderen Gebäude vorbereiten, so dass man mittels DNS (CNAME) den Zugriff auf das FSW im Falle eines Ausfalls steuern kann.
Aber das steht ja alles in dem Artikel auf den Du referenziert hast, der übrigens sehr gut ist!
Dein angedachtes Szenario (Shared Storage, gespiegelt im SAN) widerspricht eigentlich dem CCR Gedanken. Vielleicht schaust Du Dir den Single Copy Cluster (SCC) unter Exchange 2007 an. Das ist sozusagen ein klassischer Cluster, der möglicherweise besser Deinen Bedürfnissen genügt. Aber auch hier wird es schwierig sein die Exchange Services aufrecht zu erhalten, wenn erst mal das RZ mit dem Quorum stromlos ist...
Cheers, TOM